Afrikanische Mittelmeerländer,
Risiken und Prophylaxeempfehlungen

Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten

Cholera

Häufigkeit:Relativ selten, weltweit ca. 400.000 Fälle pro Jahr.
Verlauf:Plötzliches Erbrechen und schwerste wässerige Durchfälle, Gefahr besteht durch große Wasser- und Elektrolytverluste.
Prognose:Bei schneller und richtiger Behandlung gut (Letalität < 1 %). Ohne Behandlung Letalität 50 % und mehr.
Übertragung:"Food and water bourn"
Inkubationszeit:Einige Stunden bis maximal 5 Tage.
Therapie:Sofortiger Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, Antibiotika.
Impfung:

Schluckimpfung zweimalig (Kinder <6 J. dreimalig), Schutzdauer 2 Jahre.
Bietet außerdem für 3-6 Monate Schutz gegen ETEC (häufigste bakterielle Ursache für "Reisediarrhöen")

Diphtherie

Häufigkeit:Vor 1980 noch ca. 100.000 Fälle/Jahr weltweit, seither ständiger Rückgang (mit Ausnahme der frühen 90iger Jahre) heute < 10.000 Meldungen/Jahr.
Verlauf:Entzündung der oberen Luftwege mit Erstickungsgefahr, in Folge Herzentzündung und Lähmung möglich
Prognose:Bei rechtzeitiger Behandlung gut, ohne Behandlung oft sehr schlecht.
Übertragung:Tröpfcheninfektion (z.B. an Bord von Verkehrsflugzeugen möglich)
Inkubationszeit:1-7 Tage
Therapie:Antitoxisches Heilserum; Antibiotika zur Unterbrechung der Infektkette
Impfung:Grundimmunisierung im Säuglingsalter mit 3 Teilimpfungen (6-fach-Impfung, Auffrischung alle 5-10 Jahre (obligat in Kombination mit Tetanus und Polio, oder mit Pertussis und Tetanus oder als Viefachimpfstoff mit Tetanus, Pertussis und Polio).

Pertussis

Häufigkeit:2016: ca. 140.000 Fälle und geschätzte 89.000 Todesfälle weltweit. Im Vergleich zu 1980 ist das ein Rückgang um 93%
Verlauf:Hustenanfälle mit keuchender Inspiration bei Kindern, bei Erwachsenen therapieresistente Hustenanfälle mit einer Krankheitsdauer von >28 Tagen.
Prognose:Für Kinder bis 6 Monate akut lebensbedrohlich.
Übertragung:Tröpfcheninfektion
Inkubationszeit:5-21 Tage.
Therapie:Antibiotika, nur wirksam innerhalb der ersten Krankheitswoche.
Impfung:Nur in Kombination mit Diphtherie/Tetanus (3-fach -Impfstoff) oder Diphtherie, Tetanus und Polio (Vierfach-Impfstoff) erhältlich.

Hepatitis A

Häufigkeit:In Industrieländern selten, in sozioökonomisch unterentwickelten Ländern enormes Infektionsrisiko.
Verlauf:Gelbsucht, oft mehrere Wochen Krankheitsdauer.
Prognose:Gut, heilt völlig aus.
Übertragung:Nahrung und Getränke (besonders durch rohes Seafood).
Inkubationszeit:2-6 Wochen.
Therapie:Keine ursächliche Behandlung möglich.
Impfung:Aktive Impfung (2 Impfungen, langfristiger Schutz); oder aktive Kombination mit Hepatitis B (3 Impfungen).

Hepatitis B

Häufigkeit:In sozioökonomisch unterentwickelten Ländern häufig.
Verlauf:Gelbsucht unterschiedlicher Schwere, oft mehrere Wochen Krankheitsdauer.
Prognose:Nicht selten Übergang in chronische Hepatitis. Nach Jahren bis Jahrzehnten Leberzirrhose und Leberkrebs als Spätfolge.
Übertragung:Geschlechtsverkehr, ärztliche Eingriffe.
Inkubationszeit:6 Wochen bis 6 Monate.
Therapie:Möglich bei chronischer Hepatitis B, gute Erfolgsaussichten mit Virus-Polymerasehemmern
Impfung:Aktive Impfung (individuell lange Schutzdauer, u.U. Titerkontrolle sinnvoll oder notwendig), auch in Kombination mit Hepatitis A.

Meningokokken Meningitis

Häufigkeit:In Industrieländern selten
  • Afrikanische Mittelmeerländer:
    In Nordafrika selten, Impfung empfohlen nur für Individualreisende und bei Langzeitaufenthalten.
  • Tropisches Afrika:
    in Ost- und Westafrika häufig ("Meningitis-Gürtel", >10/100.000/Jahr)
  • Südliches Afrika:
    Im südl. Afrika selten, Impfung empfohlen nur für Individualreisende und bei Langzeitaufenthalten.
  • Naher Osten:
    für Reisen nach Saudi Arabien Impfung teilweise vorgeschrieben (Hajj)
  • Asien:
    Häufig in Mongolei, Nepal, Pakistan, Philippinen
Verlauf:Beginnt mit den Zeichen eines grippalen Infekts, dann plötzlich einsetzende Kopf- und Nackenschmerzen, Erbrechen, Krämpfe, Bewußtlosigkeit
Prognose:Letalität ohne Behandlung ca. 50%, mit frühzeitiger Antibiotikagabe 5-10%.
Übertragung:Tröpfcheninfektion.
Inkubationszeit:Tage bis Wochen.
Therapie:Rechtzeitig Antibiotika.
Impfung:

4-fach Konjugatimpfstoff (ACWY, vor allem im internationalen Reiseverkehr), für Europa zusätzlich Impfung mit dem Meningokokken-B-Impfstoff.

Poliomyelitis

Häufigkeit:1988: 365.000 Fälle vo paralyischer Polio, 1994 schon weniger als 10.000 Fälle weltweit.
2017 nur noch 22 Fälle in Pakistan Afghanistan und Nigeria.
Verlauf:Beginnt wie Sommergrippe und führt innerhalb von 1-2 Wochen zu schlaffen Lähmungen einer oder mehrerer Gliedmaßen.
Prognose:Je älter der Kranke, desto schwerer der Verlauf. Todesrate je nach Alter bis zu 30 %.
Übertragung:Darminfektion durch fäkal verunreinigte Nahrung und Wasser
Inkubationszeit:1-2 Wochen
Therapie:keine ursächliche Behandlung möglich.
Impfung:Injektionsimpfung bereits Im Säuglingsalter als 6-fach Impfung, bei Erwachsenen auch als Monoimpfung oder als 3- oder als 4-fach Impfung. Auffrischungsintervall 5-10 Jahre

Tetanus

Häufigkeit:Verursachte in Entwicklungsländern 2016 49.000 Todesfälle bei Säuglingen, was gegenüber 1988 einen Rückgang um 94% bedeutet. Globale Fallzahlen sind nicht zu erhalten
Verlauf:Schluckbeschwerden, Grimassen, später qualvolle Krampfanfälle.
Prognose:Schlecht, mehr als ein Drittel der Betroffenen stirbt, im Säuglingsalter gegen 100%.
Übertragung:Wundinfektion, ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.
Inkubationszeit:Tage bis Wochen
Therapie:Antitoxin, medikamentöse Krampfunterdrückung, künstliche Beatmung
Impfung:dreimalig zur Grundimmunisierung (im Säuglingsalter al 6-fach Impfung) , Auffrischung alle 5-10 Jahre (kombiniert mit Diphtherie, Pertussis bzw. Diphtherie und Polio jeweils als 3-fach- oder als 4-fach Impfung kombiniert mit Diphtherie, Pertussis und Polio-Impfung).

Tollwut

Aktueller Artikel: Tollwut und Fernreisen

Häufigkeit:Ca. 60.000 Fälle weltweit, davon 50% in Asien, der Rest in Afrika; allein in Indien stirbt alle 30 Minuten ein Mensch an Tollwut
Verlauf:Hirn- und Rückenmarksentzündung mit unterschiedlicher neurologischer Symptomatik (stille oder rasende Wut)
Prognose:Ausnahmslos tödlich endende Erkrankung
Übertragung:Vorwiegend durch den Biss streunender Hunde; jede Bissverletzung durch ein Wirbeltier in einem Tollwut-Endemiegebiet birgt ein Tollwutrisiko.
Inkubationszeit:Abhänig von Lokalisation u. Ausmaß d. Bissverletzung Tage bis Monate
Therapie/postexpositionelle Prophylaxe:Keine ursächliche Behandlung möglich.
Wundtoilette mit Seife und reichlich Wasser, Umspritzen der Wunde mit Tollwut-Hyperimmunglobulin und Impfung sofort nach Verletzung sind u.U. lebensrettend, doch nicht immer verfügbar
Impfung:3 Teilimpfungen vor Reiseantritt (Tage 0/7/21-28) bieten mind. 2 Jahre Schutz; danach jederzeit Auffrischung möglich (Schutz mind. 3 Jahre, meist viel länger); Schnellschema: 0-3-7 (Tage), Auffrischung nach 1 Jahr

Typhus

Häufigkeit:Immer noch häufig mit 12 Mio. Erkrankungen pro Jahr weltweit mit 129.000 Todesfällen.
Verlauf:Hoch fieberhaft mit Verwirrtheit, Ende der 2. Krankheitswoche Durchfall, ev. Darmblutungen oder Bauchfellentzündung.
Prognose:Bei rechtzeitiger Behandlung gut.
Übertragung:Nahrungsmittel, Getränke.
Inkubationszeit:6-30 Tage.
Therapie:Antibiotika (zunehmend Resistenzprobleme).
Impfung:Injektion ist der Schluckimpfung vorzuziehen, Beginn des Schutzes 1-2 Wochen nach Impfung, Schutzdauer 3 Jahre.

Malaria

Globale Bedeutung
Mit 216 Mio. Neuinfektionen und 445.000 Todesfällen jährlich zählt die Malaria weltweit zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten des Menschen.

Erreger und Gefährlichkeit:
Von den fünf verschiedenen Plasmodienarten, die beim Menschen Malaria hervorrufen können, ist der Erreger der Malaria tropica, Plasmodium falciparum, derjenige, der für Todesfälle verantwortlich zu machen ist. Infektionen mit den anderen Malariaerregern führen zwar zu äußerst unangenehmen Fieberzuständen, ihnen fehlt aber zumeist der Stellenwert der Lebensbedrohlichkeit.
Gefährlich ist die Malaria tropica bei den nicht Immunen, also bei den Kindern die in den verseuchten Gebieten leben und aufwachsen sowie bei Zureisenden aus malariafreien Gebieten aller Altersklassen. Aus diesem Grund sollten Reisende aus Industrieländern, die in Malariaendemiegebiete kommen, über die Möglichkeiten zur Malariaprophylaxe informiert sein und diese auch voll ausschöpfen.

Überträger und Expositionsprophylaxe
Überträger der Malaria sind Stechmücken (Moskitos) der Gattung Anopheles. Das Hauptaugenmerk der Malariaprophylaxe muß daher darin bestehen, den Stichen dieser Mücken zu entgehen. Da Anopheles dämmerungs- und nachtaktiv ist, sollen in den Abendstunden unbekleidete Hautareale sorgfältig mit Insektenvertreibungsmitteln geschützt werden. Eine funktionierende Klimaanlage in den Schlafräumen ist ebenfalls ein guter Moskitoschutz. Ohne diesem Komfort sollte man unter einem Moskitonetz schlafen, das besonders gut schützt, wenn es mit einem Insektizid imprägniert ist. Solche Netze sind auch in den Malarialändern zu haben.
Eine konsequente Einhaltung aller dieser Verhaltensweisen reduziert das Malariarisiko um bis zu 90%. Das verbleibende Restrisiko muss durch die Vornahme der Chemoprophylaxe abgedeckt werden, wenn es unzumutbar hoch ist (wie in den Subsaharaländern).
In Ländern mit geringem Malariarisiko (asiatische und südamerikanische Länder) kann auf die regelmäßige Einnahme von Malariamedikamenten verzichtet werden, es ist aber ratsam, ein Malariamedikament zur Selbstbehandlung mitzunehmen.

Ziel der Chemoprophylaxe ist es, durch die regelmäßige Einnahme eines Malariamittels die Vermehrung des Malariaparasiten im Blut und damit den Ausbruch der Malaria zu unterbinden. Der Malariaparasit gelangt allerdings nicht sofort nach der Infektion ins Blut; vielmehr macht er zuvor einen Vermehrungszyklus in der Leber durch, sodass es bis zu 8 Wochen dauern kann, bis nach der Infektion durch die Stechmücke die Parasiten im Blut ankommen. Moderne Malariamedikamente können bereits die Leberformen des Erregers bekämpfen ("Kausalprophylaxe") und damit diesen Zyklus unterbrechen, was die Einnahmedauer nach Verlassen des Malariagebietes stark verkürzt. Andere Medikamente richten sich lediglich gegen die Blutformen ("Suppressivprophylaxe") und verhindern damit den Ausbruch der Erkrankung.
Die Wahl des Malariamittels hängt vom Reiseziel und der in diesem Land vorherrschenden Resistenzsituation des Malariaerregers ab. Diese ist einem ständigen Wandel unterworfen, sodass Reisende spätestens 2 Wochen vor Reiseantritt die jeweils aktuellen Prophylaxeempfehlungen in den Tropeninstituten abfragen sollten.
Die Sicherheit der korrekt durchgeführten Malariaprophylaxe ist außerordentlich hoch, doch niemals 100%. Es muss daher bei Auftreten von Fieber innerhalb eines Zeitraumes von 4 Monaten nach der Reise immer auch an die Möglichkeit des Bestehens einer Malaria tropica und bis zu 5 Jahre danach an eine Malaria tertiana gedacht und der behandelnde Arzt davon in Kenntnis gesetzt werden.

Diagnose:
Nur die Untersuchung des Blutes während des Fieberanfalles kann Klarheit schaffen. Die sofortige und richtige Malariatherapie bei bestätigtem Verdacht ist imstande eine restlose Heilung dieser lebensbedrohlichen Infektion herbeizuführen.

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